Familienwanderung auf der „Soonwaldschleife“
Die „Soonwaldschleife“ wird auch „Der Stille Weg“ genannt und war das Motto der Wanderung an diesem Tag. „Würde man den Weg alleine gehen, könnte man in aller Ruhe die wunderschöne Natur genießen,“ erklärte Wanderführer und Historienexperte Dieter May (kleines Foto) den Teilnehmenden, die der Einladung des CDU-Ortsverbandes Seibersbach gefolgt waren. Heute war man zwar in Gesellschaft, aber dennoch sollte der „Genuss“ nicht auf der Strecke bleiben.
Die Gruppe hatte sich in Seibersbach auf dem Parkplatz der katholischen Kirche getroffen und war von dort aus mit den Autos zum Startpunkt der Wanderung gefahren. Dieser lag direkt an der römischen Heer- oder Ausoniusstraße – benannt nach dem gallo-römischen Gelehrten und Dichter Magnus Ausonius, der vor fast 1.700 Jahren diesen Weg bereiste und in einem Gedicht niederschrieb.
Nach ein paar Metern auf der Route machten die Teilnehmenden am „Atzweiler Kloster“ halt und lauschten den Erläuterungen von Herrn May: Diese Siedlungsstelle war in der Römerzeit die letzte Raststätte der Soldaten vor dem langen Marsch nach Simmern. Wie der Name des Klosters entstand, ist allerdings nicht eindeutig überliefert und könnte allem Anschein nach nur irrtümlich entstanden sein. Früher erzählte man sich in Dörrebach nämlich, an dieser Stelle habe mal ein Kloster des Tempelherren-Ordens gestanden.
Anschließend ging es auf wunderschönen Waldwegen vorbei an urig gewachsenen Bäumen und Wurzeln sowie an eindrucksvollen Felsformationen bis hin zum „Pirschpfädchen“.
Einem unbefestigten Wanderweg folgend, ging es weiter zum Jagdhaus Gretingsburg, deren Name wahrscheinlich auf die frühere Bezeichnung eines Forstortes zurückgeht. Dieses inzwischen geschützte Kulturdenkmal wurde schon Mitte des 19. Jahrhunderts zu touristischen und jagdlichen Zwecken erbaut. Die Gemeinden Seibersbach und Dörrebach teilten sich damals sämtliche Kosten für dieses Gebäude. Heute wird das Haus aus Bruchsteinen mit einem Schieferdach nur noch zu Jagdzwecken genutzt.
Auf dem Plateau, das die Gruppe anschließend erreichte, gab es eine kleine Stärkung, bevor man zum Ausgangspunkt zurückwanderte. Schließlich überstanden alle die 4,4 km lange Strecke gut und traten nach einer äußerst lehrreichen Wanderung wieder ihre Heimfahrt an.