Julia Klöckner zu Besuch bei der Trollmühle in Windesheim
Hierzu veröffentlichte das Büro von Frau Klöckner folgenden Bericht (Zitat):
„Wie sieht die Wasserversorgung in Zukunft aus? Julia Klöckner erfuhr Neues bei der Trollmühle in Windesheim
– Werksleiterin Rika Glöde berichtet von vielen Herausforderungen: Klimaveränderungen, steigender Wasserverbrauch und Sicherheitsaspekte
– Versorgung von rund 42 000 Menschen und Ressourcenschonung werden aufwendiger
Es geht um die Versorgung vieler Gemeinden und 2,4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser im Jahr. Eine herausfordernde Aufgabe, die Werksleiterin Rika Glöde vor einigen Monaten übernommen hat. Nicht nur angesichts der immer länger andauernden Trockenperioden sieht sich das 33-köpfige Team vielen Herausforderungen ausgesetzt. Die heimische Bundestagsabgeordnete und wirtschafts-politische Sprecherin der Unionsbundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB, stand mit Rika Glöde aufgrund einiger Bürgeranfragen das Thema Wasserversorgung betreffend in Kontakt. Das nahm sie zum Anlass, den Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle zu besuchen, um mehr über die aktuellen Themen und Aufgaben zu erfahren. Auch Ortsbürgermeister Volker Stern, die Erste Beigeordnete Elke Stern, Verbandsbürgermeister Michael Cyfka und CDU-Verbandsgemeinde-vorsitzender Peter Schmitt hatten Fragen an die Werksleiterin sowie ihren Wassermeister Edwin Bootz, der seit 1991 im Haus ist und wohl jedes Wasserrohr der Region kennt.
Der Zweckverband versorgt rund 42 000 Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr mit Trinkwasser, das nach einer Teil-Aufbereitung im Versorgungsgebiet über rund 550 km Leitungsnetz auf rund 14 700 Hausanschlüsse verteilt wird. 220 Einwohner kommen auf einen Quadratkilometer. Das bedeutet, dass man sowohl Wasser als auch die Technik in die breite Fläche bringen muss.
Ein wichtiger Punkt ist das Thema Energiemanagement. Es geht um das Erkennen von Potentialen zur Energieeinsparung und deren wirtschaftlicher Umsetzung. Die Trollmühle sieht sich hier sehr gut aufgestellt. Zur Kontrolle der Effektivität aller Maßnahmen dient die Energieleistungskennzahl EnPI. Seit Aufnahme des Energiemanagements vor zehn Jahren hat sich diese durch die umgesetzten Maßnahmen um rund 12 Prozent verbessert. Es werden also je geförderten Kubikmeter Trinkwasser mehr als 12 % weniger Energie aufgewendet. Das bedeutet natürlich auch große Kosteneinsparungen: Rund 83 000 Euro jährlich gegenüber 2013. Und auch für die Stromsteuer bedeutet dies eine jährliche Rückzahlung von rund 40 000 Euro.
Auch, wenn die Wasserversorgung in der Region sichergestellt ist, Sorgen bereitet der Werksleiterin der Trend zum steigenden Wasserverbrauch, der seine Ursache auch im veränderten Klima hat. Zunehmende Temperaturen, eine Verschiebung der Niederschläge und sinkende Grundwasserneubildung führen zu hohen Wasserverbräuchen und Spitzlastbedarfen. Wichtig sei daher, das Bewusstsein der Bevölkerung für den Wert der Ressource Wasser zu steigern. Stichwort Eigenverantwortung – jeder kann und muss den eigenen Wasserverbrauch hinterfragen. Viele seien hier sehr nachlässig, da der Preis für Wasser angesichts seiner Bedeutung noch sehr günstig sei. Aktuell liegt dieser bei 2,37 Euro pro m³. Verschiedene Kostenmodelle, wie man sie auch auf dem Strommarkt hat, könnten hier ein Weg sein, um Anreize zum Einsparen zu setzen. So zum Beispiel über Sommer- und Winterpreise, Standardpreise oder Tarifmodelle. Verbraucher sollten ihren Kostenstand besser kontrollieren und erkennen können, wie sich ihre Wassereinsparung unmittelbar auf ihren Geldbeutel auswirkt.
In der Trollmühle hat man die Erfahrung gemacht, dass Kinder besonders empfänglich für die Kostbarkeit der Ressource Wasser sind. „Regelmäßig sind daher Kita-Gruppen und auch Schulklassen zu Besuch, um mehr über die Trinkwassergewinnung und die komplexen Wege zu erfahren, die Wasser nimmt, um dann zuhause aus dem Hahn zu kommen“, so Julia Klöckner. Das kommt es dann auch vor, dass es die Kleinen sind, die ihre Eltern ermahnen, den Wasserhahn zuzudrehen.
Aktuell größtes Projekt für Rika Glöde und ihr Team: Die Sicherung der Wasserversorgung mit dem neuen Tiefbrunnen in Laubenheim. Die Inbetriebnahme des mehr als 260 Meter tiefen Brunnens ist noch für diesen Monat geplant.
Angesichts der kritischen weltpolitischen Lage spielt auch bei einem eher kleinen Versorger wie der Trollmühle das Thema Cyberangriffe eine große Rolle. Dem begegnet man mit einem stets angepassten Krisenmanagement und der Schaffung von IT-Sicherheit. Und auch die Frage, wie man Fachkräfte gewinnt, ist in Windesheim aktuell. Zwar sei man derzeit noch in keiner kritischen Phase, aber die Bewerberlage verändert sich. So sei vor allem die Suche nach motivierten Auszubildenen eine Herausforderung.
„Die wasserwirtschaftlichen Zusammenhänge sind sehr komplex und die Herausforderungen der Wasserversorgung in Zukunft können wir nur gemeinsam lösen“, so Julia Klöckner MdB nach dem Besuch, bei dem auch betont wurde, wie wichtig es sei, dass die Wasserversorgung in öffentlicher Hand, also der Zuständigkeit der Kommunen bleibt, und sich keinem Wettbewerb ausgesetzt sieht.“ (Zitatende)